Robert war verärgert. Wieder keine Kugel. Er schleuderte die Waffe in die Lade, schloss sie lautstark. Es war sieben Uhr. Er nahm den Whisky, setzte an und trank in einem Zug alles aus, die halbe Flasche. Ihm war nicht leichter, aber er freute sich schon auf den Rausch. Sollte er sich noch schnell Nachschub holen. Irgendwo hatte er noch Geldreserven. Er begann zu suchen.
Im beginnenden Rauschzustand, fand er endlich, was er suchte. Umständlich zog er sich Hose und T-Shirt an, stolperte in seine Schuhe, verließ die Wohnung.
Robert bemühte sich, den Weg mit überlegten Schritten hinter sich zu bringen. Mit jedem Meter bemächtigte sich der Rausch seines Gehirns. Er begann zu lachen, verzog sein Gesicht zu einer Fratze. Sofort setzte er ein ernstes Gesicht auf, um einen Augenblick später wild loszulachen. Ein Hund sah ihn verwundert an, sein Anhang schüttelte den Kopf. Wenigstens hatte sie jetzt etwas zu erzählen.
Bevor er das Geschäft betrat, versuchte Robert, sich soweit an seinen Rausch zu gewöhnen, um sein Vorhaben umsetzen zu können. Er ging hinein, nickte dem Augustinverkäufer zu, wie jedes Mal, und ging direkt in die Spirituosenabteilung. Er hatte Lust auf mehr Whisky, obwohl anderes billiger war.
Robert stand vor dem Regal mit den unterschiedlichen Sorten. Schaute von den Namen zu den Preisen und von den Preisen zu den Namen. Verdammt, alles war teuer.
Er wollte aber kein billiges Erdäpfeldestillat sondern Alkohol mit irgendeinem Geschmack. Sein Blick blieb an einer Flasche kleben. Den hatte er doch auch vorhin gerade geleert. Das Geld reichte auch. Erst jetzt bemerkte er das Schwanken des Regals. Er schaute zur Seite und ein älterer Herr, der den Kopf schüttelte, kam in sein Blickfeld. Als Robert ihn ansah, wandte er sich ab, ging rasch davon. Der Griff zur Falsche, eine Drehung nach links und der Gang zur Kassa.
Die frische Luft tat Robert gut. Selbst der Augustinverkäufer betrachtete ihn mit zur Seite geneigtem Kopf.
Schnell nach Hause.
Ein schwieriges Unterfangen. Mit jedem Schritt verdichtete sich der Alkoholnebel. Es erschwerte die Kontrolle über seine Hülle.
Diese Hülle, ein ständiges Problem. Sein Selbst wollte diese elende Hülle ausdünnen. Wollte sie verschwinden lassen, um frei zu sein, endlich erlöst von einem ungewollten Dasein.
Er konnte nicht mehr weiter, musste eine Parkbank bemühen. Fasziniert beobachtete er sein tanzendes Blickfeld.
Nur nicht die Augen schließen.