Er schlug seine Stirn gegen die Wand. Immer und immer wieder. Trotzdem wollte die Haut nicht reißen, kein warmer, roter Strom sein Gesicht bedecken. Das Gefühl des Fallens hörte nicht auf. Sein Blick war tränentrüb, in seinem Mund ein salziger Geschmack. Er starrte an die Wand, ließ sich in die weiße Unregelmäßigkeit fallen.
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… Simon …
Es ist ein seltenes Glück mitbekommen zu dürfen, wie ein alltägliches Ereignis das Leben einer/s Einzelnen verändert. Besonders, wenn ich selber der Einzelne bin und das Ereignis die Geburt meines Patenkindes. Mein Leben hat ein neuen Inhalt, eine neue Dimension bekommen. Ich darf einen Menschen in seinem Leben begleiten.
…
(Entdeckte die Zeilen in einem meiner Notizhefte. Auch viele Monate später sind diese Eindrücke für mich immer noch voller Staunen und Lebensfreude.)
… Winter …
Das Leben ist ein Da-zwischen-Sein …
… zwischen Glück und Unglück …
… zwischen Freude und Verzweiflung …
… zwischen Geburt und Tod.
… Herbst …
Das Leben ist ein wiederholtes Begraben des Selbst;
bis nichts mehr vorhanden ist, das verscharrt werden kann.
… Ende und Anfang …
Die letzten kräftigen Atemzüge des Jahres. Welch ein Ereignis. Auch wenn es vor dem Fenster ruhig ist, spüre ich schon das Neue … den Anfang.
Freude in mir. Gespannte Freude über die kommenden Herausforderungen in den nächsten 365 Tagen.
… Unterwegs: im Norden …
Schweden. Reise.
Ruhe und Lebensfreude umfangen mich, durchfließen mich.
Jeder Blick erfasst etwas Neues, bereichert die Weltsicht.
Wunderschön glücklich zu sein; seit langem.
…füllen…
Lange nichts geschrieben. Zu lange.
Aber die innere Leere füllt sich wieder. Füllt sich mit Interesse.
Interesse am Schreiben, am Sinn finden.
Am Leben.
…Zeit…
Der Mensch zermalmt, zu feinem Staub zerrieben zwischen Zeit und Allgemeinheit;
wird zu feinem, vergänglichem Sand zwischen den Tagen und der Umwelt.
Der Rest zerstreut von der Vergänglichkeit;
Beziehungen – die Erinnerungen an sie – verflüchtigen sich zusehends im Zeitenwind.
… trotzdem: leben …
Ein Kribbeln auf der Wange. Das salzige Nass kitzelt sich hinab. Manchmal stelle ich mir vor, oft wünsche ich mir, es ist süßes Rot. Ich möchte ausbluten, den Druck im Inneren los werden.
… für Beni …
Ich gehe
Ich schaue
Ich sehe
Ich wundere mich
Ich ärgere mich
Ich weine
Ich will schlafen